Friedrich Schiller
Friedrich Schiller – Leben und Werk Weimar: Auf der Spuren der Deutschen Klassik
Johann Christoph Friedrich Schiller wurde im November des Jahres 1759 im Städtchen Marbach am Neckar geboren. Sein Vater Johann Kaspar Schiller stand als Feldscher, Werbeoffizier und später Hofbeamter in den Diensten des Herzogs von Württemberg. Sowohl sein Vater als auch sein erster Lehrer, Pastor Moser, hatten großen Einfluss auf Friedrich Schiller. Zunächst besuchte Schiller die Lateinschule in Ludwigsburg, wechselte aber auf Erlass des Herzogs im Jahre 1773 auf die ‚ÄûMilitärische Pfalzanstalt“, eine Kadettenschule. Der strenge Drill in der später ‚ÄûHohe Karlsschule“ genannten Lehranstalt hatte große seelische und körperliche Auswirkungen auf den noch jungen Schiller, die sich auch eine Zeitlang in Bettnässen äußerten. Nach Absolvierung der Pfalzanstalt entschied sich Schiller zunächst für ein Studium der Rechtswissenschaften, musste dann aber auf Druck des Vaters Medizin studieren. Während dieser Zeit setzte sich Schiller intensiv mit den Dichtern des gerade entstehenden deutschen Sturm und Drang auseinander und schrieb seine ersten Werke. Der erste bedeutende Titel Schillers ist das zunächst anonym veröffentlichte Theaterstück ‚ÄûDie Räuber“. Im Jahr 1782 entfernt sich Schiller unerlaubt vom Militärdienst und muss eine Arreststrafe von 14 Tagen verbüßen. Schiller flieht mit Hilfe von Freunden und kommt in einem Landgut in Bauersbach unter. Dort arbeitet und schreibt er an seinen Dramen ‚ÄûKabale und Liebe“ und ‚ÄûDie Verschwörung des Fiesco zu Genua“. Unter Auflagen kommt Schiller im Jahr 1783 an eine auf ein Jahr befristete Stelle als Theaterdichter am Theater zu Mannheim, der Vertrag wird aber nach Ablauf des Jahres nicht weiter verlängert.
„Ode an die Freude“
Wie schon zuvor konnte sich Schiller auch in dieser Situation auf seine Freunde verlassen. Er kommt für die nächsten drei Jahre bei Familie Körner in Leipzig unter. Aus Dankbarkeit widmet er ihnen seine berühmte „Ode an die Freude“. Ludwig van Beethoven verwendet diese Ode in seiner 9. Sinfonie, die als Europahymne heute vielen Menschen ein Begriff ist.
Im Haus der zukünftigen Schwiegereltern Schillers, Familie Lengefeld aus Rudolsstadt, kommt 1789 zum ersten Treffen zwischen Schiller und Goethe. Vorerst stehen sich die beiden Literaten äußerst skeptisch gegenüber und erst nach langem Annäherungsprozess kommt es im Jahr 1794 zu einer ersten Zusammenarbeit der beiden. In intensiven Briefwechseln motivieren sie sich gegenseitig zu weiteren Arbeiten. In ihrem gegenseitigen Austausch kommt es zu zwei gemeinsamen Arbeiten: Der Zeitschrift „Horen“, die zum Sprachrohr des literarischen Deutschlands wird und 1797 dem „Musenalmanach“. Die enge Zusammenarbeit und Freundschaft von Friedrich Schiller und Wolfgang Goethe endet im Jahr 1805 mit dem Tod Schillers auf sehr abrupte Weise. Schiller wurde nur 46 Jahre alt und hinterließ mit seiner Frau Charlotte von Lengefeld vier Kinder.
Friedrich Schiller war zu dieser Zeit Professor für Geschichte
In seinen letzten Jahren entfernt sich Schiller immer weiter vom Sturm und Drang. Besonderen Ausdruck findet diese Abwendung in seinen Dramen. Friedrich Schiller war zu dieser Zeit Professor für Geschichte in Jena und verarbeitet in seinen Dramen historische Ereignisse und Persönlichkeiten: „Wallenstein“ spielt im 17. Jahrhundert und hat den 30. Jährigen Krieg zum Thema, „Maria Stuart“ im England des 16. Jahrhunderts und „Die Jungfrau von Orleans“ in Frankreich des 15. Jahrhunderts. Diese Rückkehr zu geschichtlichen Themen lässt sich in Bezug auf die Wirren der Zeit nach der Revolution in Frankreich, auch als Beginn der restaurativen Phase in Deutschland und als Reaktion auf die blutige Revolution verstehen.
Friedrich Schiller ist einer der bedeutendsten Künstler Deutschlands und dementsprechend werden seine Werke auch heute noch weit über die Landesgrenzen hinweg gelesen. Schillers Wandlung von Sturm und Drang zur Klassik ist ein Dokument der damaligen Verhältnisse. So wird er von den einen auch heute noch zum Vorkämpfer der Freiheit verklärt, während er für die anderen als das Bollwerk des deutschen Bürgertums gegen die Wirren der französischen Revolution dient. Neben seinen Werken erinnern heute noch viele Schiller-Preise, nach ihm benannte Straßen und Wege, das Schiller-Nationalmuseum sowie Schillers Wohnhaus in Weimar an diesen großen Dichter und Dramatiker.